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Im Fussball Himmel regieren weiter die Blattinis. Aus Visp.

Der Ball ist rund.

Fussball ist einfach und deshalb erfolgreich. Ein Ball und ein Schiedsrichter. Zwei Tore, zwei Mannschaften und zwei Linienrichter. Das Spiel dauert bis zum Abpfiff. Wer gewinnt, verdient Kohle. Wer verliert, schimpft über den Unparteiischen.

Der Papst wählt jene Kardinäle, die den ihm genehmen Nachfolger wählen. Anders bei FIFA und UEFA. Hier gilt, ein Land eine Stimme. Mehr Stimmen bekommt, wer verspricht, die Interessen der Mehrheit zu vertreten.

Walliser Politik ist brutal.

Niemand versteht dieses Handwerk besser als der Walliser Sepp Blatter. Sein Vater – ein Lonza-Arbeiter - gehörte zur Partei des freisinnigen Schriftstellers und Visper Gemeindepräsidenten Adolf Fux.

Die Schwarzen unterstützen – um Adolf Fux zu stürzen – dessen gelben Gegenkandidaten Hans Wyer. Und dieser Christlichsoziale trieb – einmal an der Macht – nach Adolf Fux auch die Katholisch-Konservativen lokal in die politische Bedeutungslosigkeit. Politischer Doppelmord.

Zu viel Eifer schadet.

Früh hat Joseph S. Blatter begriffen, in der Politik werden die Stimmen gezählt und nicht gewogen. Weil er konsequent und mit Pathos auf die Länder der Dritten Welt setzte, wurde und blieb Blatter trotz aller Anfeindungen Präsident der FIFA.  

Zu viel Eifer schadet. So unterstützte Blatter zwar öffentlich WM-Kandidatur von Südafrika. Um sich dann als Gast mit den Freunden  Gerd Schröder und Franz Beckenbauer über diese kontrollierte Niederlage zu freuen. Die Südafrikaner sind zum Trost 2010 dran. Und Blatter will ihnen helfen, wo er kann. Und muss deshalb Präsident der FIFA bleiben.   

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Platini und Blatter bereiteten offen den gleichen Spielzug wie bei der Wahl und Wiederwahl des amtierenden FIFA-Präsidenten vor. Den fussballerischen Habenichtsen Europas versprachen die Blattinis vor und hinter den Kulissen zwei Dinge: Die Zahl der Teilnehmer an Europameisterschaften wird erhöht. Die grossen Fussballnationen dürfen künftig nur mehr mit drei Mannschaften in der Champions-League vertreten sein. Klarer an keine Ansage sein.

Wer den Kampf sucht, muss ihn gewinnen.  Einen Tag vor der Wahl kam Joseph S. Blatter aus der Deckung und nahm offen Stellung für Platini. Das Signal war klar: Wir haben die Stimmen zusammen.

Platini und Blattini

Der Zufall will es: In der Sprache der Oberwalliser nennt man die Mitglieder der Familien Blatter die Blattini.  Sans blague. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Genau wie beim Tschau Sepp.

Späte Einsicht immerhin bei der deutschen „Welt“: „Mit blumigen Versprechen vor einer besseren und gerechteren Fussball-Welt hat Platini die Stimmen der vielen unterprivilegierten Nationalverbände gewonnen.“ Na also.

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