"Weltmensch" Robert Dill-Bundi
Jugend in Chippis, Olympia-Gold
in Moskau, Frau aus Kuba,
Krebs im Kopf.
Olympische Spiele 1980 in Moskau. Der Walliser Radsportfahrer Robert Dill-Bundi gewinnt in der Einzelverfolgung die Goldmedaille. Und küsst die Rennbahn. Das Bild ging um die Welt.
Robert Dill-Bundi stammt aus Chippis. Aus dem Arbeiterdorf im Schatten der Aluminiumfabrik. Hier, wo sich im letzten Jahrhundert die Kulturen des Oberwallis und des Mittelwallis vermischten. Das Dialekt Dill-Bundis spiegelt diesen faszinierenden Misch-Masch.
Robert Dill-Bund war ein Ausnahmesportler wie Hugo Koblet oder Roland Collombin. Verrückt nach Sport und verrückt nach und im Leben.
2007 holten ein Hirntumor den Walliser Olympiasieger ein. Operationen und Chemotherapien halfen nicht weiter. Die Ärzte gaben Dill-Bundi noch wenige Monate. Und versuchten deshalb eine damals noch neue und unerprobte Elektrotherapie.
2010 trat Dill-Bundi im Club des Schweizer Fernsehens auf. Der ganze Kopf voller Sensoren. Diese verbunden mit einem 3.5 schweren Batteriekasten. Dem Blick erklärte er: „Ich war ein Versuchskaninchen, aber ich hatte keine Wahl.“
Der ehemalige Visper Lehrer und SP-Gemeinderat Norbert Eder ist heute Sportchef des Oberwalliser Lokalradios. Im Juli 2012 führte Eder ein einmaliges, berührendes und weiterführendes Interview mit Robert Dill-Bundi.
Der „Weltmensch“ Dill-Bundi ist mit einer Kubanerin verheiratet. Er hat kein Heimweh, will nicht zurück in Wallis. Es ist im „scheissegal“ wo er vielleicht im Alter wohnen wird, am schönen Gerundensee oder im nicht minder schönen Kuba. Dill-Bundi geniesst das Leben wie nie zuvor. So wie es kommt.
Unser Tipp: Nehmen sie sich 22 Minuten Zeit. Schauen Sie sich dieses Video an. Sie werden viel über Dill-Bundi, das Wallis und sich selbst erfahren.
Nachtrag Mai 2013 : Dill-Bundi wandert nach Kuba aus. Besuchen Sie ihn.
Dill-Bundi wandert mit seiner Frau nach Kuba aus. Und wil dort mit ihr gemeinsam ein Restaurant eröffnen. Vorab für die Einheimischen und weniger für die ausländische Touristen. Und in Kuba glücklicher werden als in der Schweiz.
Wir wünschen ihm alles Gute in der Fremde.