Der Grimselpass ist eine der schönsten Motorradstrecken der Schweiz.
Der Grimselpass ist - wie der Furka und der Nufenen - nur im Sommer offen. Diese wunderschöne Passstrasse führt von Oberwald nach Meiringen. Und verbindete so den Kanton Wallis mit dem Kanton Bern.
Im Sommer sind auf dieser Strecke viele Motorradfahrer mit ihren schweren Maschinen unterwegs.
Auf der Berner Seite produzieren die KWO - die Kraftwerke Oberhasli - mit ihren Stauseen, Druckleitungen und Turbinen viel Strom. Sie haben grosse Ausbauprojekte, die aber auf Widerstand stossen.
Die erfreuliche Nachricht: Um guten Wind zu machen, investieren die hochrentablen KWO jetzt auch in den Tourismus.
- In der Handeck findet der Gast ein historisches Kinder- und Familienhotel.
- Mitten in der Welt der Staumauern soll 2010 das renovierte Grimsel-Hospiz eröffent werden.
- Wer Interesse hat, kann sich die Kraftwerke zeigen lassen.
- Die steilste Standseilbahn der Welt führt die Gäste von der Handeck zum Gelmersee.
- Die Aareschlucht bietet ein ein einmalige Wandererlebnis.
- Tief im Fels findet sich die Kristallgrotte.
Sind sie neugierg geworden? Dann tauchen Sie ein in die einmalige Grimselwelt. Zuerst digital und dann real.
20. November 2011: Die Grimsel ist bereits während 199 Tagen offen.
20. November 2011. Die Grimsel ist seit 198 Tagen offen. So lange wie noch nie in der Geschichte. Wir fahren den Pass hoch. Und werfeneinen Blick auf die Furka in der Morgensonne.
Im Gegenhang das historische Hotel Belvédère. Ein Haus der Hotelierdynastie der Seiler. Es war diesen Sommer geschlossen. Der Zahn der Zeit nagt an der Geschichte.
Kraftwerkbauten waren die Kathedralen des sich entwickelnden Industriezeitalters in den Bergen. Der Aufgang zum Grimsel Hospiz erinnert an eine Festung.
Der Weg über die Staumauern ist mit Granitplatten ausgelegt. Wenige Städte in der Schweiz und anderswo können oder wollen sich solche Plästerungen leisten.
Das Wasser von Stauseen ist milchig trüb. Wegen dem vielen Feinsand, das es mit zu Tale trägt. Die Morgensonne teilt das kalte, undurchsichtige Nass.
Ein Blick von der Staumauer des Oberaarsees auf die Staumauer Tätrichsboden. Die Kraftwerke Oberhasli möchten hier vieles erneuern und ein riesiges Pumpspeicherwerk bauen. Auch wegenn dem Winderstand in der Bevölkerung investiert das Unternehmen viel in den Tourismus.
Klotzen und nicht kleckern. Die Reklame des neu renovierten Hotel Grimsel Hospiz erinnert irgendwie an Hollywood, an ein Hoolywood in den Alpen.
Alle Fensterläden sind im Novemeber zu. Alle Türen verriegelt. Der Winter hat Rückstand auf die Marschtabelle.
Gearbeitet wird noch in den Büros der Kraftwerke. Ganz ohne Menschen funktionieren Wasserkraftwerke auch im Winter nicht. Durch offene Fenster trägt die Sonne die Wärme in das Innere.
Die Kraftwerke Oberhasli fördern die Elektromobilität. Deshalb steht vor dem Besucherzentrum ein betriebseigenes Elektroauto. Das Zentrum selber bleibt im November fest verschlossen.
Die Schweiz war einst ein Meer. Die Zürcher möchten an der Limmat einen Hochseekran aufbauen. Leider stösst das Projekt auf Widerstand. Ein kleiner Trost für See- und Sehnsüchtigen ist der Kran auf der Grimselstaumauer.
Der deutsche Kaiser Willhelm II. nahm an Feierlichkeiten nur teil, wenn das Wetter ausgezeichnet war. Schönes Wetter ist deshalb Kaiserwetter. Auch auf der Grimsel.
Für die Berner gilt - und dies im Gegensatz zu den Wallisern - die Erkenntnis: "Jedes Ding an seinem Ort, erspart viel Müh und böse Wort." Schneeschaufeln lassen grüssen.
Zurück im Wallis, wo ein altes Strassenschild des Automobil-Club der Schweiz an bessere Zeiten erinnert. 7100 Fuss über Meereshöhe. Angelehnt an eine Mauer.
Im Hotel Grimsel-Blick, das auch im Winter offen ist, assen wir eine feine Käseschnitte. Und sahen wie die KWO den Totensee absenken, um das Walliser Wasser zu turbinieren.