Vor 100 Jahren flog der erste Mensch über die Alpen. Von Brig nach Domodossola.
Geo Chavez hiess eigentlich Jorge Chavez Dartnell. Sein Vater war Peruaner und Millionär. Die Familie lebte in Frankreich. In der Schule von Henri Famas lernte Geo Chavez 1910 das Fliegen. Und erhielt den französischen Pilotenschein Nr. 23. Der internationale Flughafen von Lima trägt den Namen Aeropuerto Internacional Jorge Chavez. Seinen Namen.
Die Geschichte: Auguste Blériot überflog mit seiner selbstgebauten Blériot XI 1909 als erster Mensch in 37 Minuten den Ärmelkanal. Das Preisgeld rettete ihn vor dem Ruin. Denn unmittelbar nach seinem Erfolg bestellten 100 Flugpioniere eine Blériot XI. Einer der Käufer war Geo Chavez.
Erfolgreiche Flüge beflügeln. Im September 1910 fand in Mailand eine internationale Flugwoche statt. Die Italiener wollten das Event mit einem Wettbewerb heiss machen: Wer als erster über die Alpen fliegt - und 24 Stunden später in Mailand landet - bekommt 70'000 Lire. Der Zweite 20'000. Und der Dritte 10'000.
Das Flugfieber erfasste die Briger. Sie finanzierten den Hangar in Ried-Brig. Und die zwecks Kontrolle notwendige Telefonleitung über den Pass.
Am 17. September 1910 war das Wetter schlecht. Auch am folgenden Tag wurde es nicht besser. Nur zwei Flieger stellten ihre Maschinen zusammen. Und machten erste Testflüge. Viele Neugierige reisten enttäuscht wieder ab.
Zu früh. Denn auf den 19. September 1910 hin besserte sich das Wetter. Die italienischen Organisatoren wollten die Flugzeuge um 06.00 starten lassen. Weil in den Bergen am Vormittag wenig Winde gute Flugbedingungen versprächen.
Der 19. September 1910 war ein eidgenössischer Buss- und Bettag. Die Behörden und die Kirche wollten die Flieger nicht starten lassen. Der Kompromiss nach zähren Verhandlungen: Der Start fand erst um 12.00 statt.
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