Liftschächte als energiefressende Kamine.
Wir schreiben den Herbst 2012. Das Wallis gehört irgendwie zur Westschweiz. Eine deutschsprachige Minderheit als Bestandteil der französischsprachigen Minderheit in einer deutschsprachigen Schweiz.
Zurzeit will der Bund über das Programm PERCEH die Westschweizer Hotels zum Energiesparen bewegen.
Wir sind noch einmal alles durchgegangen und dabei auf folgendes Problem samt Lösung gestossen.
Liftschächte in neuen Gebäuden haben im Dachbereich motorisierte Klappen. Diese öffnet sich in maximal vier Fällen:
Fall 1: Die Temperatur steigt im Liftschacht auf über 35° an. Klappe geht auf. Durchzug senkt die Temperatur.
Fall 2: Bei Stromunterbruch gehen die Klappen sicherheitshalber ebenfalls auf.
Fall 3: Ebemso, wenn sich im Luftkanal Rauch entwickelt.
Fall 4: Die Feuerwehr kann die Klappe mit einem Schalter manuell öffnen.
Man kann und sollte solche Klappen auch in den bestehenden Gebäuden und Liftschächten nachträglich einbauen.
Der Grund: Durch die Liftschächte entweicht im Winter viel Wärme unnötigerweise nach aussen.
Wenn es draussen eiskalt ist, merkt jede und jeder von uns. Es zieht.
Wie viel Wärme, wie viele Kilowattstunden fossile Energie, wie viel Liter Öl gehen dabei unnötigerweise verloren?
Wer es wissen will, kann das im Internet für "sein" Haus leicht selber berechnen.
Und wird staunen: 1'500 bis 2'500 Liter Öl pro Jahr und Liftschaft können hier eingespart werden.
Auch wir waren mehr als erstaunt, wie hoch die entsprechenden Wärmeverluste sind.
Verschiedene Anbieter haben unterschiedliche Modelle für den nachträglichen Einbau von motorisierten Lüftungsklappen im Angebot. Ein Schema erklärt, um was es geht:
Wir werden - wenn nichts dazwischen kommt - im Herbst 2012 in verschiedenen Gebäude gesamthaft rund 10 Liftschächte mit Klappen ausstatten.
Warum wir das nicht früher gemacht haben, fragen wir uns inzwischen auch.
Nachsatz: Wir haben vor Weihnachten 2012 im Hotelkomplex erfolgreich die ersten vier Klappen eingebaut. Es zieht eindeutig weniger.