Der grösste Gletscher der Alpen stirbt in diesem Jahrhundert.Und lässt die grössten Gletscherseen der Alpen
als Erben zurück.
Als Unesco-Welterbe?
Der einmalige Aletschgletscher ist der grösste Gletscher der Alpen. Und deshalb Unesco-Welterbe.
Neue Studien des Nationalfonds belegen: Die Gletscher in den Alpen sterben. Schneller als wir uns dies je haben vorstellen können. Deshalb werden die Klimaleugner immer stiller.
Als letzter Gletscher der Alpen stirbt auch der Grosse Aletschgletscher. Gegen Ende dieses Jahrhunderts.
Wenn die Gletscher sterben, gebären sie fortlaufend Gletscherseen. Nirgends sieht man dies bereits heute besser und eindrücklicher als am Rhonegletscher.
Unser Tipp: Halten Sie bei der nächsten Fahrt über die Furka zwei Kurven unterhalb des Hotels Bélvèdere an. Und machen Sie eine kleine Wanderung zu diesem schnell entstehenden Gletschersee.
In der Schweiz werden in den kommenden Jahrzehnten 500 bis 600 neue Gletscherseen entstehen. Dies zeigen erste Studien des Schweizerischen Nationalfonds.
Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse: Die mit Abstand grössten natürlichen Gletscherseen entstehen auf jenen Flächen, die der sterbende Aletschgletscher frei geben wird.
Die blauen Seen entstehen nächstens. Die gelben Seen vor dem Jahre 2050. Und die roten Seen bis in das Har 2100.
Das Volumen aller Gletscherseen im Aletschgebiet wird mehr als 150 Millionen Kubikmeter Wasser ausmachen.
Wie diese Seen-Landschaft gegen Ende Jahrhunderts aussehen wird, macht folgende Karten deutlich:
Der atemberaubende Gletscher weicht atemberaubenden Gletscherseen.
Zumindest von einem See droht Gefahr. Weil der Permafrost zurückgeht, drohen die Hänge in den See zu stürzen.
So ausgelöste Flutwellen können die Gemeinde Naters bedrohen. Weite Teile des Baugebietes unter Wasser setzen. Wenn man nichts macht.
Noch hat Ende September 2012 die öffentliche Diskussion nicht eingesetzt. Früher oder später werden sich viele Fragen stellen.
Frage 1: Wie geht die Unesco mit diesem absehbaren dramatischen Wandel um? Wird das Welterbe-Zentrum aus seinem Dauerschlaf erwachen und aus dieser dramatischen Veränderung eine neue grosse Erzählung machen?
Frage 2: Wie kann man Naters effizeint vor dem drohenden Hochwasser schützen?
Frage 3: Übernehmen die Gletscherseen teilweise die Funktion der Gletscher? Werden Sie in Trockenzeiten abgesenkt, um die Rhone vor dem Austrocknen zu bewahren?
Frage 4: Welche Auswirkungen hat dieser dramatische Klimawandel auf die Stromproduktion?
Frage 5: Sind die grössten Gletscherseen der Alpen touristisch mehr oder weniger attraktiv als der grösste Gletscher der Alpen?
Wer mehr wissen, wer mitdiskutieren will, sollte sich die Studie des Nationalfonds als PDF runterladen. Oder dem Professor Wilfried Haeberli seine Fragen stellen.
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