In 100 Minuten vom
Hotel Good Night Inn nach
Orta, an den See.
Der Orta See ist 141 Meter tief. Und weist eine Fläche von gut 18 Quadratkilometern auf. Er ist 13.4 Kilometer lang und bis zu 2.5 Kilometer breit.
Eine Bergkette trennt iihn vom Lago Maggiore. Mit dem Mottarone als Aussichtspunkt.
Der Orta See hat und ist bewegte und bewegende Geschichte.
Rund um den Ortasee hausten einst wilde Gallier und Kelten. Das Imperium der Römer hatte ihre liebe Mühe mit ihnen.
Alle Tempel zuerstört - Wie heute die Taliban.
Ende des 4. Jahrhunderts wurde die Gegend gewaltsam christianisiert. Die aus Griechenland stammenden christlichen Brüder Julius und Julian zerstörten alle heidnischen Tempel. Und liessen an ihrer Stelle Kirchen errichten.
Nachdem Sie 99 Kirchen hatten bauen lassen, liess Julius auf einer Insel, auf der nur Schlagen und Drachen hausten, eine Basilika errichten. Er wurde 392 auf San Gulia begraben.
575 überschritten die Franken den Simplon und nahmen Orta ein. Sie köpften den lombardischen Fürsten Agiluf.
Königin belagert und begnadigt
Kaiser Otto I. belagerte 957 die Insel San Guilio. Nach 2 Monaten ergab sich die Königin Willa. Und durfte zum Trost ihren Mann Berengar auf der Burg S. Leo besuchen.
Während der darauf folgenden 1000 Jahre ging es etwas ruhiger zu und her. Die Gegend gehörte den Bischöfen von Novara. Genoss aber eine recht weitreichende Autonomie.
Der Monte Sacro des Franz von Assisi
Der Sacro Monte die Orta gehört zu den heiligen Bergen Oberitaliens, die ihrerseits zum Welterbe der Unesco gehören. In weiser Voraussicht und Bescheidenheit weihten die Einheimischen den Berg und seinen eindrücklichen Kapellenweg nicht Jesus oder Maria, sondern dem heiligen Franz von Assisi. Dessen Namen auch der neue Papst Franziskus annahm.
Ein Besuch von Orta, seiner Insel und seines heiligen Berges lohnt sich.
2013: Ein kleiner Spaziergang durch Orta
Der Frühling 2013 will nicht so recht beginnen. Weder im Wallis noch im nahen Italien. Trotzdem herrscht in Orta so etwas wie Ferienstimmung. Einige Impressionen, die Lust auf mehr machen.
Die Familie Dotto produziert mit ihren Ingenieuren und
Arbeitern in der Gegend von Venedig die schönsten
Tschu-Tschu-Bahnen der Welt. Wer Orta besucht,
kann vom Parkplatz mit einem Treno Dotto
runter zum See und zurück fahren.
Viele Gassen führen runter zum See. Treppen und malerische Durchgänge lassen die Besucher in die Welt von gestern eintauchen. Erstaunlich viele Bauten werden renoviert.
Am Ende aller Gassen liegt der Orta See mit seiner
mehr als bewegten Geschichte.
In Orta bewegt sich einiges. Viel wurde in Geschäfte
investiert. Und deren Angebote haben sich in
den letzten Jahren verbessert.
Italien ist nach wie vor das Land, wo Salamis an die Vergangenheit angeblich glücklicher Schweine erinnern.
Und wo Kunsthandwerker in ihren Eisdielen die besten
Gelatis weit und breit selber herstellen.
Wie überall in Italien erinnern Denkmäler und Inschriften
an die gefallenen Söhne der Heimat.
Unter diesen Arkanden fand einst der Markt statt. Über diesen Arkanden tagte einst die politische und rechtliche Macht.
Im Norden des eimalig schönen, zentralen Platzes wurde
bereits viel in zeitgemässe Gastronomie investiert.
Im Süden des Platzes erinnert ein Hotel an bessere Zeiten, an Frederico Fellini und seine Filme.
Italien war, ist und bleibt das Land der genial einfachen Improvisationen. Die meistens - wie unser Bild belegt - auch halbwegs funktionieren.
Die Sonne schien im real noch nicht existierenden Frühling
2013 wenigstens auf den Hausmauern von Orta. Und
lud ein zu einem nächsten Besucht. Einladung
angenommen.