James Joyce und die Frage:
Kommen die sündigsten Walliser Weine aus dem frommen Iran?
Im Iran regieren die Mullahs. Gestützt auf den Koran peitschen sie jene aus, die Wein trinken:"Die Männer werden im Stehen und bis auf die Schamteile unbekleidet ausgepeischt. Die Strafe wird vollstreckt, sobald der Verurteilte wieder nüchtern ist."
Dabei wurde bereits vor 6000 Jahren in Mesopotamien Wein gekeltert. Die Stadt Shiraz gab der Syrah-Traube ihren Namen.
Und der berühmteste persischen Dichter, Mohammed Hafez, riet den Lebensfreudigen: „Ein neuer Tag ist angebrochen, trinke und sei frohen Sinnes…Im Kreis der engen Vertrauten ist kein Platz für Nichteingeweihte, verdecke darum den Wein mit deinem Tuch, denn der Fromme ist gekommen."
Religiöse Fundamentalisten machen den Menschen das Leben schwer. So war früher auch im Wallis vieles verboten: Der Zungenkuss war eine Todsünde. Vor der Ehe war Geschlechtsverkehr verboten. Und Protestanten durfte man auch nicht heiraten.
Bestandteil der Walliser Kultur war und blieb der Wein. Dessen Qualität war lange Zeit etwas medioker. James Joyce trank am liebsten viel Absinth. Seine Frau machte aus dem Bewunderer der grünen Fee einen soliden Weintrinker.
Dabei entdeckte James Joyce seine Liebe zum Walliser Fendant, zum „Urin der Adligen“ wie ihn der Spötter nannte.
Die besten Weinlagen der Schweiz finden sich im Wallis. Und auch unsere Weinbauern werden immer besser. Ihre Spezialitäten überzeugen. Probieren sie bei Gelegenheit den Cuvée James Jocye von Provins.
Oder einen Syrah aus Salgesch. Und vergessen Sie nicht den Heida von Visperterminen. Und geniessen Sie diese Gaben Gottes wie Hafez „im Kreis der engen Vertrauten."
Oder auf der Rebsortenwanderung zwischen Sierre und Salgesch die jedes Jahr am zweiten Septemberwochenenden stattfindet