Das Wallis kennt keine Jagd-Reviere, sondern die Patentjagd
Die Jagd auf Gämsen, Hirsche und Steinböcke war und ist im Wallis kein Privileg der Reichen. Statt Jagdreviere kennt der Kanton Wallis die Patentjagd. Diese steht - gegen saftigen Aufpreis - auch jedem nicht im Kanton ansässigen Jäger offen, wenn sie die Jagdprüfung abgelegt haben oder einen Abschuss kaufen.
Freunde der Jäger in der Wallisr Regierung dürfen ab und zu Böcke schiessen.
Wer mehr über den Kanton Wallis und seine Regierung wissen will, wirft am besten einen Blick auf den Internetauftritt des Kantons.
2012: Der zu frühe Tod der
weissen Gämse. Und der Fluch der bösen Tat.
Wir schreiben den Herbst 2012. Im Bezirk Brig, in der Nähe des Hoitel Good Night Inn hat ein Brigerberger Jäger eine weisse Gämse geschossen. Eine gut vier Jahre alte Geiss. Und dies obwohl der Wildhüter alle Jäger aufgefordert hatte, diese seltene weisse Gämse zu schonen. Der Jäger verflucht nachträglich seine Tat: Sein Jagdfieber sei stärker gewesen als sein Verstand. Dabei kann ihm niemand etwas vorwerfen. Denn weisse Gämsen sind nicht geschützt. Eine tödliche Lücke im Gesetz.
Weisse Gämsen haben die Menschen in den Alpen seit jeher beschäftigt. Die Faszination des Seltenen und Aussergewöhnlichen spiegelt sich in Sagen. Immer findet der Jäger den Tod. Früher oder später.
Selbst am Beginn des Ersten Weltkriegs stand der Tod einer weissen Gams.
Um in Zukunft unnötige Aufregungen zu vermeiden, müsste der Kanton Wallis weisse Rehe, Gämsen und Hirsche unter Schutz stellen. Und so Jägerinnen und Jäger nicht unnötig in Versuchung führen.
Die Wildhüter ihrerseits könnten die seltenen Albinos mit Funkgeräten versehen. Damit alle Freunde des Aberglaubens den sagenumwobenen Tieren in Mondnächten folgen könnten. Mit Aussicht auf eine friedliche Begegnung. Irgendwo im Diesseits.