Die Felsenkirche von Raron
unter dem Grab des
Schriftstellers Rilke
Wer glaubt, der baut. In den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts bauten Pfarreien im Wallis einige beachtenswerte Kirchen. Unter ihnen der fliegende Beton-Dom von Hérémence und die Felsenkriche in Raron. Zeichen der Moderne einer Kirche im Wandel.
Wer die Felsenkirche von Raron besuchen will, findet einen grossen Parkplatz vor dem Eingang.
Nach dem 2. Weltkrieg eroberte das Auto das Wallis. Der steile und im Winter oft vereiste Weg vor Raron zur unbeheizten Burgkirche wurde für immer mehr Gläubige zu beschwerlich. Sie stiegen in ihre VW-Käfer und besuchten die Messen in den Nachbardörfern.
Wo sollte in Raron die neue Kirche gebaut werden? Die Meinungen im Dorf waren geteilt. Ob der Vielfalt der Ansichten kam der Pfarrer Arnold selig zum Schluss: "Wenn wir keinen geeigneten Platz finden, gehen wir mit der Kirche in den Burgfelsen."
Der Bauunternehmer Jules Theler nahm die Idee auf und wurde zur treibenden Kraft des Projektes. 6'000 Kubikmeter Fels wurden sorgfältig aus dem Berg gesprengt. 140 Felsanker gesetzt. 2'000 Quadratmeter armiert und gounitiert.
500 Sitzplätze laden seither die Gläubigen zum Gebet ein. Der Bau kostete alles in allem nicht mehr als 2 Millionen Franken.
Wer die Kirche betritt, muss rechter Hand das Licht anmachen. Und taucht ein in ein Raumerlebnis zwischen Himmel und Erde. Zwischen Licht und Dunkel.
Die gute Akustik das Raumes wird regelmässig auch für Konzerte genutzt.
| | |
Lange Zeit war das Wallis eine Gefangene der katholischen Kirche. Deren Dogmen ein Stein am Hals der Bevölkerung. Die Spuren der Vergangenheit spiegeln sich im Brunnen vor der Kirche.
| | Die Kirche war ein Fels. Die Kirche im Fels ist ein Stück versöhnlicher und entrückter Heimat im Schoss der Mutter Erde.Wer sie verlässt, taucht ein in das gleissende Licht der Gegenwart.
|
Ein Kater streicht in der Frühlingssonne des Jahres 2011
um die Felsenkirche von Raron. Unser Tipp: Machen Sie
es wie er. Besuchen Sie die Felsenkirche und danach den
Burghügel.