Cäsar Ritz
Der Gommer Bauernbub Caesar Ritz stammte aus Niederwald.
Der Oberwalliser wurde der Hotelier der Könige und der König der Hoteliers.
Caesar Ritz liess zu Beginn des Jahrhunderts die schönsten Hotel-Paläste für die Reichen bauen.
Prinzessin Diana verliess das Hotel Ritz in Paris, bevor sie den Tod fand.
Im Jahre 2000 wurde der 150. Geburtstag von Caesar Ritz gefeiert, an den ein Brunnen in Niederwald erinnert.
Auf dem Friedhof von Niederwald fand der König der Hoteliers und der Hotelier der König nach rastlosen letzten Jahren voller Ängste und Hochs seine Ruhe.
Den nachfolgenden Bericht haben wir dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel vom 30.10.2001 entnommen:
MANAGEMENT STUDIENGÄNGE
Höhere Weihen in der Hotellerie
Rund 250 Studenten arbeiten zurzeit im schweizerischen Brig an dem Erwerb eines Master-Abschlusses für internationales Hotelmanagement. Das 1986 gegründete University Center "César Ritz" vergibt seti einiger Zeit einen "Master of Science" an Hotel- und Restaurantfachleute aus aller Welt.
Seit 1999 gibt es den Postgraduierten-Abschluss (PGD) für bereits diplomierte Hotelfachleute und Hochschulabsolventen der verschiedensten Fachrichtungen. Abhängig vom akademischen Vorwissen und den Fähigkeiten des Studienanwärters dauert die Ausbildung zwischen zwei und drei Trimestern, also acht bis zwölf Monate.
Das Diplom des "International College of Hospitality Administration" (ICHA) ist offiziell anerkannt von der Manchester Metropolitain University. Teil des Aufbaustudiums Internationales Hotelmanagement ist ein umfassendes Praktikum in der Schweiz oder im Ausland. Arbeitsabläufe in Hotel und Restaurant, Grundlagen aus Management und Business sowie Fremdsprachen stehen im Mittelpunkt des Programms. Das Ziel der Absolventen: eine Position im mittleren Management oder darüber hinaus zu erreichen.
"Unser Schwerpunkt liegt auf den Kompetenzen im Servicebereich - die Studenten sollen später große Bankette und Tagungen auf Kreuzfahrtschiffen, bei Luftfahrtgesellschaften oder in den namhaften Hotels dieser Welt organisieren", erläutert die Sprecherin des "César Ritz", Helen Bowers, 62. "Was die Durchführung solcher Events betrifft, hat unsere Ausbildung ganz klar den Charakter der exklusiven Schweizer Hotellerie."
Qualität jenseits der Originalität
Diese eidgenössische Kunst der Dienstleistung soll mit qualitativ hochwertigen Lerninhalten verquickt werden: "Wir vermitteln alle wesentlichen Aspekte der Personal- und Geschäftsführung, unterrichten Arbeitsrecht, Finanzen und Marketing. Unsere Absolventen sollen in allen Bereichen des Managements exzellent für ihr Berufsleben vorbereitet sein."
Zwar werde kein Fach unterrichtet, "das absolut einzigartig wäre", meint Bowers. Die stark kundenorientierte Ausbildung mit praktischen und am Computer simulierten Arbeits- und Managementabläufen sei jedoch ohne Zweifel konkurrenzfähig.
Da scheint die Frage, wer sich denn Studiengebühren von rund 42.000 Mark im Jahr leisten könne, nahezu überflüssig: "Sehr viele Menschen, sie glauben gar nicht wie viele", berichtet die Australierin Bowers stolz. Menschen offensichtlich, denen Einzelzimmerzuschläge im Internat ebenso wenig ausmachen wie die zusätzlichen Kosten von über 3000 Mark für Bücher, Versicherungen und Aufenthaltsgenehmigung. Das besondere Bonbon des "César Ritz": Aspiranten, die es vorziehen, jenseits der Campus-Mauern zu leben und sich nicht in der Mensa verköstigen zu lassen, bekommen garantiert keine Gebühren erstattet.
Über Stipendien freuen sich Studenten, die besonders gute Leistungen erbringen, sowie Absolventen, die eine der Schwesterschulen im schweizerischen Le Bouveret, Washington D.C. oder Sydney besucht haben.
Der Weg zum "Higher Diploma"
Immerhin zwei Jahre dauert der Erwerb eines so genannten Higher Diploma am "César Ritz". Hier liegt der Fokus auf der Entwicklung von Managementqualitäten vor allem im Bereich Lebensmittel- und Getränkeoperationen. Zwei Praktika in Schweizer Hotels und Restaurants sind Teil dieser Ausbildung. Praktisches, theoretisches und technisches Wissen in Küche, Service und Budgetverwaltung gehören ebenso zu den Lerninhalten wie Fremdsprachen. Da die meisten Kurse auf Englisch abgehalten werden, sind überdurchschnittlich gute Englischkenntnisse ohnehin Voraussetzung. Das zweite Jahr betont vor allem die Managerqualitäten und ist daher eher akademisch orientiert. Hier werden Projekte entwickelt, Fallstudien betrieben und Managementtheorien gepaukt.
In drei Jahren machbar - der Bachelor of Arts für Hotelfachleute
In Zusammenarbeit mit der Washington State University kann der Studiengang zum Higher Diploma um zwölf Monate verlängert und mit einem Bachelor of Arts in Hotel- und Restaurant-Administration abgeschlossen werden. Dieses Bachelor-Diplom wir von der Washington State University vergeben und ist vergleichbar mit einem vierjährigen Bachelor of Arts Programm - mit dem Unterschied, dass es nur drei Jahre dauert. Praxiserfahren sind die Absolventen allemal: 1000 bezahlte Arbeitsstunden sind bei diesem Studiengang Pflicht.
Nach Abschluss der Ausbildung schwärmen die César-Ritz-Zöglinge nach Singapur oder in die Vereinigten Staaten aus, um das Gelernte in den Luxus-Hotels des internationalen Jetset gewinnbringend einzusetzen. Ein gut funktionierendes Alumni-Netzwerk sorgt für regen Informationsaustausch unter den ehemaligen Studenten.